Wie man eine Laufweste / einen Laufrucksack wählt

Eine Laufweste ist ein tolles Accessoire nicht nur wenn du auf langen Strecken läufst. Diese Art von Ausrüstung ermöglicht es dir, alles Wichtige mitzuführen – von Wasser bis hin zur Emergency-Ausrüstung für Ernstfälle. Und das ohne nerviges Rasseln in den Taschen. Eine Laufweste ist zusammen mit den entsprechenden Laufschuhen eines der wichtigsten Accessoires. Wenn du ein schlechtes T-Shirt hast, ist es nicht so schlimm, wie schlechte Schuhe oder eben eine  schlechte Weste / schlechter Rucksack, der beim Laufen ruckelt und deinen Rücken oder deine Achselhöhlen abschürfen kann. 

Deshalb haben wir für dich eine Anleitung zusammengestellt, die dir dabei helfen wird, dich in den zahlreichen Typen von Laufwesten und Laufrucksäcken zurechtzufinden. 

Es ist gut, sich zuerst ein paar Fragen zu beantworten: 

1. Ist eine Laufweste das Richtige für mich?
2. Wozu eignet sich eine Laufweste? 
3. Konstruktion der Laufweste / des Laufrucksacks?
4. Welches Volumen?
5. Richtige Größe der Weste
6. Zubehör 
7. Reicht für mich nicht ein Laufgürtel oder eine Nierentasche?
8. Will ich zur Arbeit laufen?

Brauche ich sie überhaupt?

Wenn du 2x pro Woche 5 Kilometer läufst, wirst du aus einer Laufweste wahrscheinlich nicht viel Nutzen ziehen können. Am meisten wirst du eine Laufweste dann schätzen, wenn es sehr heiß ist und du eine größere Menge Getränke mitnehmen musst - es ist nicht sehr bequem, zwei 0.5 Liter Flaschen in den Händen zu tragen. Oder wenn du zur Arbeit läufst und frische Kleidung und weitere Dinge mitnehmen musst. Außerdem ist eine Laufweste auch ein toller Begleiter beim Laufen in den Bergen, wo man eine Jacke, Wasser, das Handy und weitere unverzichtbare Dinge unterbringen kann. Generell bieten Westen eine bequeme Weise, Wasservorräte, Energie und sogar leichte Kleidung (einen Skianzug wirst du wahrscheinlich nicht unterbringen können) mitzuführen. Bequem und sorgenfrei. Angenommen man wählt die richtige.

Was man in eine Weste packen sollte

Wenn du mit einer Weste längere auf längeren Strecken läufst, ist vor allem auf die Sicherheit zu achten. Dann solltest du in deine Weste vor allem Wasser oder ein Sportgetränk, Energie in Form von Gels oder Riegeln, dein Handy, ein Erste-Hilfe-Set und Kleidung für den Fall, dass sich das Wetter verschlechtert, packen. Bei längeren Läufen solltest du auch eine Stirnlampe, Karte oder GPS und eventuell eine wärmere Kleidungsschicht nicht vergessen. Wenn du zur Arbeit läufst, brauchst du auf dem Radweg wirklich kein Erste-Hilfe-Set. In dem Fall wirst du deine Weste hauptsächlich für frische Kleidung, oder eventuell für deinen Computer nutzen. 

Konstruktion der Laufweste / des Laufrucksacks 

Oben verwenden wir die Begriffe Laufweste und Laufrucksack. Diese zwei Kategorien sind nicht klar getrennt. Der eine kann ein Teil als Weste bezeichnen, während der andere es für einen Laufrucksack hält. Aber im Allgemeinen verfügen Laufrucksäcke eher über ein größeres Volumen und mehr Platz im Rückenbereich, während eine Laufweste doch eher einer Weste ähnelt, auch wenn ihr Hauptzweck das Tragen von Sachen ist. 

Im Vergleich zu klassischen Wanderrucksäcken bestehen Laufwesten/Laufrucksäcke aus leichterem und flexiblerem Material. Sie sind wesentlich körpernäher und idealerweise sind sie wie eine zweite Haut. Oft ist der Stauraum so aufgeteilt, dass man die Weste gar nicht abnehmen Muss. Laufwesten sind nicht für schwere Last konzipiert. Man findet bei ihnen keine feste Konstruktion. Schwere Sachen sind in einer Weste zum einen extra unbequem, zum anderen verkürzen sie deutlich ihre Lebensdauer.

Aufteilung der Westen nach Volumen

Bei Westen wird in der Regel anhand ihres Volumens zwischen kleinen (0-5 Liter), mittleren (5-12 Liter) und großen (12 und mehr Liter) unterschieden. Für kurze Strecken und Wettkämpfe genügt eine kleine Weste, für ganztägige Ausflüge ist eine mittlere oder Große Weste, die mehr Ausrüstung und Vorräte aufnehmen kann, besser geeignet. 

• Klein (0-5 Liter): Für Läufe von etwa zwei Stunden, bietet Platz für grundlegende Sachen wie Wasser, Handy oder eine leichte Jacke. 
• Mittel (5-12 Liter): solche Westen bieten schon Platz für mehr Ausrüstung wie z.B. eine Hose, eine mittlere Kleidungsschicht und weiteres Zubehör. Diese eignen sich für ganztägige Ausflüge oder zum Laufen in die Arbeit (ohne Computer). 
• Groß (12 und mehr Liter): Hier reden wir schon eher über einen Rucksack, der eine große Menge an Sachen und eventuell auch einen Laptop aufnehmen kann.

Eine kleine und eine große Laufweste im Vergleich

Richtige Größe einer Laufweste

Die richtige Größe ist entscheidend. Ansonsten riskiert man Abschürfungen im Rückenbereich. Eine Weste sollte hautnah sein, aber nicht drücken und die Bewegung oder Atmung beeinträchtigen. Miß deinen Brustumfang und wähle anhand der empfohlenen Größentabelle des Herstellers.

Möglichkeit zur Größenverstellung

Die meisten Westen bieten verstellbare Gurte oder Riemen, mit denen du die Größe der Weste an deinen Körperumfang anpassen kannst. Dadurch sitzt die Weste gut und verrutscht beim Sport nicht. Außerdem brauchst du beim Laufen bergauf mehr Lungenkapazität und die Weste ruckelt nicht so, sodass man sie lockern kann. Wenn es bergab geht, brauchst du wiederum, dass die Weste wirklich fest sitzt, in dem Fall solltest du die Weste enger zuziehen.

Der richtige Fit einer Weste

Eine gut sitzendeWeste merkt man beim Laufen gar nicht. Sie sollte weder drücken noch einschneiden oder verrutschen. Es ist auch wichtig, dass die Weste keine Abschürfungen oder andere Unannehmlichkeiten bei längerem Laufen verursacht.

Ungefähre Größentabelle (kann von Hersteller zu Hersteller abweichen).

Zubehör

Soft Flask und Trinkbeutel

Westen verfügen oft über weiche Flaschen (soft flask) oder einen Wasserbehälter (Trinkbeutel). Softflasks sind praktisch für kürzere Ausflüge, können leicht nachgefüllt werden und finden in den Vordertaschen einer Weste Platz. Ein Trinkbeutel ist mehr für lange Strecken geeignet, da man mehr Wasser dabei zu haben braucht.

Was ist besser - ein Trinkbeutel oder eine Softflask?

Softflasks sind für Läufer geeignet, die einen einfachen Zugang zum Getränkt bevorzugen und sich nicht daran stören, ab und zu Wasser nachzufüllen. EinTrinkbeutel ist die bessere Wahl für diejenigen, die nicht anhalten wollen und ständigen Zugang zu größeren Mengen an Flüssigkeit benötigen.

Sicherheitselemente

Denk auch daran, in deine Weste Sachen zu packen, die deine Sicherheit erhöhen – zum Beispiel eine Pfeife um Hilfe zu rufen oder eine Alufolie. Diese Gegenstände können sich in einer kritischen Situation als lebensrettend erweisen.

Laufgürtel und Nierentaschen

Für diejenigen, die minimalistische Lösungen bevorzugen, kann ein Laufgürtel oder eine Nierentasche eine geeignete Alternative darstellen. Diese Accessoires sind ideal für kurze Läufe oder Wettkämpfe, bei denen man nur das Nötigste dabei haben will.

Vor- und Nachteile im Vergleich zur Weste

Ein Laufgürtel oder eine Nierentasche sind leichter und kompakter. Im Sommer sind sie nicht so warm auf dem Rumpf und ermöglichen perfekt freie Bewegung zum Atmen. Andererseits bieten sie aber viel weniger Stauraum und sind möglicherweise nicht so bequem, wenn man mehr Ausrüstung mitführt. 

Wie man die richtige Größe wählt

Genauso wie bei Westen ist auch beim Laufgürtel die richtige Größe wichtig. Auch hier solltest du die Größentabelle in Betracht ziehen.  

Laufen zur Arbeit

Das Laufen zur Arbeit ist eineperfekte Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu kombinieren. Wenn du beabsichtigst, mit deinem Laptop zu laufen, wähle eine Weste oder einen Rucksack mit getrenntem, gepolstertem Fach. Und versichere dich, dass dein Gerät Erschütterungen standhalten kann. Eine wasserdichte Hülle schützt deine Arbeitskleidungvor Schweiß und unangenehmen Gerüchen. So kannst du das Laufen leicht in deinen Tagesablauf integrieren. Du sparst Geld, Zeit und schonst die Umwelt. 

Ein paar Tipps zum Schluss 

Eine Laufweste ist ein praktisches Accessoire, das dein Laufleben vereinfacht und dir neue Möglichkeiten längerer Läufe oder der Kombination von Laufen und dem Weg zur Arbeit eröffnet. Schenke allerdings der Auswahl genügend Zeit, da die falsche Weste das Laufen auch ordentlich verderben kann. Niemand mag es, wenn beim Laufen etwas auf dem rücken ruckelt, rasselt oder wenn die Weste die Haut abschürft.