Der Tecnifibre T-Fight 305 S 2025 bringt eine revolutionäre, mehr zur Hand verlagerte Balance und sorgt dafür, dass man seinen Schläger sicher unter Kontrolle hat. Er eignet sich für ambitionierte Spieler, die abwechslungsreiches Tennis bevorzugen und das gute Handling und den Komfort schätzen, die dieser Schläger bietet.
Das französische Unternehmen Tecnifibre hat sich in den letzten Jahren fest unter den Top 5 der beliebtesten Tennisschläger auf dem Markt etabliert. Besonders erfolgreich ist die leistungsorientierte Schlägerserie T-Fight, in die sich auch Daniil Medvedev und Iga Swiatek verliebt haben.
In dieser Rezension werfen wir einen Blick auf das Top-Wettkampfmodell Tecnifibre T-Fight 305 S 2025, das der favorisierte Schläger des erwähnten russischen Tennisspielers ist. Ich will nicht um den heißen Brei herumreden – diese Update ist wortwörtlich revolutionär. Legen wir los.
So wie ich mich über das glänzende Rahmenfinish der fantastischen Tennisschläger Head Gravity 2025 gefreut habe, so schlug mein Herz auch in diesem Fall höher. Die neuen T-Fights mit ihrer typischen weißen Grundfarbe und den roten und blauen Details deuten erneut die französische Trikolore an.
Der glänzende Rahmen ist praktisch, leicht zu reinigen und schwingt gut durch die Luft. Mir gefällt das Detail der blauen und roten Streifen, die sich unter den perforierten Ösen verbergen, sehr gut. In dieser Hinsicht habe ich an dem Schläger nichts auszusetzen und er ist zweifellos einer der gegenwärtig schönsten Rahmen auf dem Markt für Tennisschläger.
Wie bereits im Jahr 2023 sind die neuen Rahmen mit Schaum gefüllt. Der Schaum trägt zum Komfort und zur allgemeinen Festigkeit des Rahmens bei. Beim Schlagen des Balls absorbiert der Schaum die unangenehmsten Vibrationen und in die Hand gelangt nur ein Gefühl angenehmer Steifigkeit.
Der Rahmen wirkt dabei jedoch nicht hart. Ganz im Gegenteil. Mit 63 RA zählt der neue T-Fight 305 eher zu den weicheren Rahmen auf dem Markt. Die erneut eingesetzte Technologie Isoflex mit variabler Rahmenflexibilität trägt ebenfalls zum Gesamtkomfort bei.
Wie bereits in den vergangenen Jahren ist der Schlägerhals mit der Technologie RS Section ausgestattet, um die Steifigkeit in diesem Teil des Schlägers zu erhöhen. Bei dieser Technologie werden ein runder und ein quadratischer Rahmen zu einer Einheit kombiniert, was optimale Kraftübertragung und Kontrolle bietet.
Besaiter werden sich wieder über die verstärkten Ösen an der Knüpfstelle freuen. Es ist nur schade, dass Tecnifibre das Ende des Griffs nicht offen gelassen hat, sodass man den Rahmen mit Gewichten weiter anpassen könnte. Es gibt nur wenige Marken, die das Griffende versiegeln.
Die Parameter des neuen Modells lauten wie folgt:
Die grundlegendste Veränderung ist der Balancepunkt des Rahmens, den ich in der Vergangenheit so oft kritisiert habe. Der Schläger ist nun auf 315 mm und damit einen ganzen Zentimeter näher zur Hand ausbalanciert. Diese Veränderung ist buchstäblich revolutionär.
Dank dieses einfachen Tricks konnte ein Schwunggewicht von 320 kg.cm2 erreicht werden. Das zwei Jahre alte Modell ISO hat da einen Wert von 331 kg.cm2. Diese Änderung ist in der Tat deutlich spürbar und wird alle anspruchsvollen fortgeschrittenen Spieler bis hin zum Turnierniveau erfreuen.
Die größten Stolpersteine aller bisherigen Modelle der T-Fight 305 waren ihre Schwerfälligkeit und ihr hoher Anspruch. Die Version T-Fight 305 RS aus dem Jahr 2021 war wegen ihres Schwunggewichts von 340 kg.cm2 praktisch unspielbar. Schläger für Profispieler erreichen solche Werte, aber nicht Schläger für normalsterbliche Vereinsamateure.
Die deutliche Verlagerung des Balancepunkts des Schlägers näher zur Hand macht das neueste Modell zu einem wirklich vielseitigen Werkzeug für ein breitestmögliches Spektrum ambitionierter Hobby-Tennisspieler.
Mit dem Schläger lässt sich nun aus jeder Position heraus hervorragend schwingen. Früher habe ich nach einer Stunde Spielzeit mit diesem Modell nach Luft geschnappt oder mein Arm meldete seinen KO-Zustand. Jetzt kann ich drei Stunden lang mit dem Schläger bei hoher Belastung spielen und habe ihn immer noch gut unter Kontrolle.
Die verbesserte Kontrollierbarkeit ist vor allem bei Volleys und Aufschlägen spürbar. Die Stabilität als solche hat darunter nicht wesentlich gelitten. Gefühlt ist der Schläger ist im Vergleich zu früheren Versionen etwas flexibler, was zu einem besseren Spielgefühl und besserer Kontrolle beiträgt.
Ich habe den Schläger mit den Saiten Tecnifibre Razor Soft 1,25 mm bespannt, die auch von Daniil Medvedev verwendet werden. Diese Saiten passen perfekt zum Schläger.
Dank ihrer zusätzlichen Elastizität wird die Kontaktzeit mit dem Ball sensationell verlängert, was zu einer besseren Kontrolle beiträgt. Nutznießer ist auch der Spielkomfort und die Hand fühlt sich deshalb immer an wie in Watte gepackt. Dank des unkonventionellen 18×19 Saitenmusters ist der T-Fight erneut der Champion in der Kombination von leichter Power, Spin und Präzision.
Es ist mir ein Rätsel, warum dieses sehr interessante Saitenmuster bei Tennisschlägern nicht bei häufiger verwendet wird. Die Bälle fliegen von diesem Schläger wirklich wie verrückt. Das sage nicht nur ich, sondern alle, die den Rahmen ausprobiert haben, waren von seiner Energiegeladenheit begeistert. Übrigens habe ich den T-Fight 305 bereits vor zwei Jahren als einen sehr dynamischen und explosiven Rahmen bezeichnet. Und jetzt habe ich ein ähnliches Gefühl, was diesen Schläger angeht.
Ich hatte schon bei der Vorgängerversion ISO das Gefühl dynamischer Stabilität und erlebe jetzt so etwas wie ein Déjà-vu. In dieser Hinsicht scheint die Isoflex-Technologie wirklich zu funktionieren.
Beim Schlagen des Balls reagiert der Schläger nicht sofort auf den Kontakt. Er biegt sich ein wenig mehr, nimmt Energie auf und schleudert den Ball mit mehr Kraft zurück. Dieser Trampolineffekt sorgt für mehr Rasanz beim Schlag, während der Schläger gleichzeitig ein Gefühl guter Kontrolle vermittelt.
Volleys am Netz spielen sich sicher und gefühlvoll. Die Energieübertragung auf den Ball ist etwas langsamer, als ich es gerne hätte, aber das ist bei den modernen, weicheren Rahmen heutzutage nun einmal so.
Ich möchte bezüglich der Stabilität gern noch ein weiteres ziemlich wichtiges Detail hinzufügen. Die Rahmenbreite beträgt erneut konstant 22,5 mm. Was sich jedoch gegenüber der Vorgängergeneration geändert hat, ist die Dicke des Rahmens (nicht die Breite). Der Rahmen ist insgesamt dicker, sodass er einen wuchtigeren Eindruck hinterlässt.
Deshalb kann der Schläger die gleiche Leistung bringen wie die vorherige, mehr zum Kopf hin ausbalancierte Version. Ein ungeschultes Auge wird dieses Detail nicht bemerken. Aber das Auge des Teufels in meiner Person ist immer bereit, auch die winzigsten Neuheiten in der Konstruktion zu enthüllen.
Der neue Tecnifibre T-Fight 305 S 2025 ist ein sehr gut ausbalancierter Rahmen, der allen wesentlichen Aspekten des modernen Tennissports gerecht wird. Er ist ein schneller Schläger, der blitzschnell durch die Luft sausen kann. Sein Spin-Potenzial ist gut, ohne aufdringlich zu sein. Man kann immer seinen Stil spielen, egal in welcher Situation.
Der Schläger bewältigt auch flache Schläge, geblockte Returns und Slices mit Unterschnitt. In der Defensive ist der Rahmen sehr wendig und dank seines einfachen Handlings kann man viele Bälle auch noch mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk heraus retournieren. Das war bei den älteren sehr anspruchsvollen Modellen nicht möglich.
Der Schläger wirkt beim Aufschlag ebenso souverän wie bei Grundlinienschlägen. Der Sweetspot ist auch in seinem breiteren Spektrum flexibel und unsauber getroffene Bälle fühlen sich nicht stumpf an.
Es zahlt sich nicht aus, sich mit dem Schläger stark anzustrengen und kraftbetonte Schläge zu spielen. Übermäßiger Kraftaufwand geht auf Kosten seiner Leichtigkeit und Flexibilität. Es ist viel besser, mit diesem Rahmen schwungvoll und entspannt zu spielen. Oft hatte ich das Gefühl, je weniger ich mit dem Schläger kämpfte, desto besser funktionierte er. Dies könnte für Spieler mit kraftbetontem Spielstil ein Problem sein.
Der neue Tecnifibre T-Fight 305 S 2025 eignet sich für alle modernen Tennisspieler mit einem entspannten Schwung, die gern abwechslungsreiches Tennis von der Grundlinie kombiniert mit Übergängen zum Netz spielen. Er ist nicht wirklich ein Schläger für Doppelspieler, sondern eher für kreative Einzelspieler mit einer soliden Grundlage im Rückhandspiel.
Dank seines grundlegend verbesserten Handlings ist er nun ein Schläger, für den sich fortgeschrittene und erfahrene Männer sowie ambitionierte Frauen und Junioren ruhigen Gewissens entscheiden können. Durch den näher zur Hand liegenden Balancepunkt hat man den Schläger auch bei sehr langen Matches von Anfang bis Ende fest unter Kontrolle.
Tecnifibre scheut sich nicht, das Grunddesign seiner Schläger zu überarbeiten und sie neu zu gestalten, um den Anforderungen des modernen Tennis gerecht zu werden. Auch wenn dieser Rahmen wieder in Weiß gehalten ist, möchte ich persönlich ihn als schwarzes Pferd der Saison 2025 bezeichnen.
Wenn jemand im Jahr 2025 nur einen einzigen Tennisschläger von Tecnifibre ausprobieren möchte, der einem neuen Wind in die Segel bläst, dann sollte es dieser Schläger sein. Es ist kein Tennisschläger mehr, der sich ausschließlich an fortgeschrittene und erfahrene Turnierspieler richtet. Jetzt ist es ein Schläger, der sich für jeden Amateur eignet, der sich ernsthaft mit Tennis beschäftigt und keine Angst hat, Risiken einzugehen.
Autor: Michal Bayerl
Legende zur Bewertung: