Kinderfahrradanhänger. Schnell ans Rad gekoppelt, fertig ist das Kindertaxi.
Auf den Wegen zwischen Kita, Kinderturnen und eigener Haustür nutzen sie wechselnde Transporthelfer: Sitze für Auto und Rad, Buggy oder, für die ganz Kleinen, Kinderwagen und Tragsysteme. Für längere Touren mit dem Rad, mit Gepäck und für Fahrten mit zwei Kindern bieten sich Fahrradanhänger an. Sie zählen nicht selten zu den teuersten Gefährten im Familien-Fuhrpark. Sind sie ihr Geld wert?
Die Stiftung Warentest hat untersucht, für welche Anhänger sich die Investition lohnt.
In Fahrradanhängern sollen Kinder sicher und bequem unterwegs sein, Eltern wünschen es so praktisch wie möglich. Nur wenige Modelle werden dem gerecht: Der Chariot Cross von Thule siegt als Ein- (Thule Charios Cross 1) und als Zweisitzer (Thule Charios Cross 2), zu Preisen von 815 und 900 Euro.
Der Chariot Cross überzeugt in fast allen Disziplinen. In den Fahreigenschaften ist der leichte Einsitzer noch besser als der Zweier. Sichtbarkeit top. Praktisch sind die separat und mit einer Hand verstellbaren Rückenlehnen. Beider Modelle meisterten die Sicherheitsprüfungen am besten. Der nach vorn geklappte Schieber funktioniert als Überrollbügel. Die Höhe des Schiebers lässt sich – wie bei vielen anderen – nicht optimal einstellen. Mit die beste Haltbarkeit.
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Ein teurer Anhänger sollte lange nutzbar sein. Das versprechen auch Anbieter: Croozer etwa gibt an, dass bis zu sechs Jahre alte Kinder mitfahren können. Unsere Ergonomie-Experten können diese und weitere Altersangaben nicht nachvollziehen. Noch am meisten Platz haben Fünfjährige in den Hängen von Hamax und Leggero. Andere teure Testkandidaten werden Kindern schon früh zu klein: der Burley vielen Vierjährigen, Croozer und Qeridoo bereits vielen Dreijährigen. Kinder kompensieren den Platzmangel für den Kopf, indem sie mit dem Po nach vorne rutschen. Für den Rücken ist diese Haltung ungünstig.
Die Fahrt kann für Kinder aufregend sein: Sie haben freien Blick voraus. Im Zweisitzer bespaßen – oder bekriegen- sie sich mitunter gegenseitig. In jedem Fall ist ein Rückspiegel am Rad sinnvoll.
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Wichtig sind starke Bremsen am Fahrrad, denn keiner der Testkandidaten hat eine Bremsvorrichtung, die den Anhänger während der Fahrt abbremst. Das Fahrrad muss also zusätzlich den Hänger stoppen.
Fast alle geprüften Modelle lassen sich mit wenigen Handgriffen zum Buggy umwandeln. Eltern können sie morgens bepacken und – je nach Tagesverlauf – als Anhänger oder als Buggy nutzen. Leider sind mehrere Modelle im Buggy-Modus nicht so robust wie als Anhänger. Das offenbarte unser technischer Dauertest auf einem Laufband mit Unebenheiten.
Bei vielen Kandidaten hinterließ die Prüfung Schäden. Bei beiden Croozern brachen zum Beispiel Schrauben, bei den zwei Qeridoos unter anderem die Federung. Der Leggero überlebte zwar den Buggy-Dauertest, eine Schwachstelle hat er aber: Von der Vorderädern brach eins beim Rollen gegen eine Kante aus der Halterung. Als Buggy sehr robust sind Hamax, Burley und der Einer-Thule.
Preise von 700 Euro aufwärts für einen Fahrradanhänger sind eine stolze Investition.
Immerhin: In den empfehlenswerten Modellen sind Kinder einige Jahre lang unterwegs.
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